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STILL conneXXt Nr. 01

10 AUTOMATISCHE MOBILITÄT Ein Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, der uns alle betrifft, ist die Mobilität. Diese stellt eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe dar. Eine immer stärkere Vernetzung von Fahrzeugen, Infra- struktur und Menschen ermöglicht hier völlig neue Dienstleistungen und Angebote. Car-Sharing, bei dem wir Autos mit dem Smartphone oder mit Chipkarten zur Nutzung freischalten, ist da nur die Spitze des digitalen Eisbergs. Da 90 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, läuft die Entwicklung teil- automatisierter oder gar völlig autonomer Fahrzeuge auf Hochtouren. Schon heute können Assistenzsysteme den Abstand zum vorausfahren- den Fahrzeug überwachen, das Fahrtempo regulieren, die Spur halten und eingreifen, wenn der Fahrer unbeabsichtigt von der Fahrbahn ab- kommt. Auch selbsteinparkende Autos sind seriengefertigte Realität. MEIN CHAUFFEUR, DER COMPUTER Während die Entscheidungshoheit in teilautomatisierten Fahrzeugen weiterhin beim Menschen liegt, rückt auch die Vision einer gänzlich autonomen Mobilität, in welcher der Mensch ein reiner Fahrgast ist, immer näher an die Schwelle zur Wirklichkeit. So feiert beispielsweise Google beachtliche Erfolge bei der Entwicklung eines solchen autono- men Fahrzeugs. Mittlerweile rollt das selbstfahrende Auto zu Testzwe- cken sogar schon über kalifornische Straßen. Laut der Dokumentation von Google kam es dabei auf 680.000 Testkilometern lediglich zu 69 Fällen, in denen ein Mensch aktiv eingreifen musste, weil die verbaute Technik eine Verkehrssituation falsch einschätzte. Im Februar dieses Jahres stellte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zudem fest, dass Computer grundsätzlich als Fahrer anerkannt werden können. MEIN HAUS IST SCHLAUER ALS DEINS! Wie stark die Mensch-Maschine-Interaktion auch unser Privatleben verändert, unterstreichen die rasanten Entwicklungen im Smart-Home- Bereich. Während sich die Beleuchtung, das Heizsystem oder die private Sicherheitstechnik längst über Apps und Sprachbefehle steuern lassen, gehen aktuelle Forschungsprojekte noch einen Schritt weiter. So steht mit „Jibo“ ein sozialer Hausroboter in den Startlöchern, der dank Mimik-, Ton- und Spracherkennung authentisch, menschlich und charmant mit der Familie kommuniziert. Jibo sieht nicht aus wie ein Mensch (er hat weder Arme noch Beine), sondern ähnelt eher einer Schreibtischlampe: Eine rotationsfähige Kugel mit Bildschirm sitzt auf einem Zylinder mit Standfuß. Der Bildschirm ist gewissermaßen das Gesicht von Jibo. Per integrierter Kamera erkennt Jibo, mit welchem Familienmitglied er kom- muniziert, und passt sein Verhalten entsprechend an. Bei Videotelefo- naten folgt die Kamera dem Sprechenden, der sich somit frei bewegen kann und trotzdem im Sichtfeld bleibt. Außerdem liest Jibo Kindern Geschichten vor, erinnert an Termine oder schießt Familienfotos. Der per Crowdfunding finanzierte Hausroboter soll noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Cynthia Breazeal erfand den sozialen Hausroboter „Jibo“ und sammelte via Crowdfunding über eine halbe Million Dollar zur Finanzierung des Projekts. Bild: Jibo, Inc. Google entwickelt ein autonomes Auto, das in den USA bereits getestet wird. Aus dem Fahrer wird ein Fahrgast. TITELSTORY

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